QUIPSY® 2018: Natürliche Grenzen

Wussten Sie es schon? Seit Version 2018 unterstützt QUIPSY® natürliche Grenzen bei Prüfmerkmalen!

Was sind natürliche Grenzen?

Natürlichen Grenzen werden nicht durch den Konstrukteur, sondern durch natürliche physikalische bzw. technologische Gegebenheiten bestimmt. Die natürliche Grenze stellt oftmals das Idealmaß dar.

Beispiel für ein Prüfmerkmal mit natürlicher Grenze:
Rauheit, gemessen als maximale Erhebungshöhe Rz in Millimetern.
Die natürliche untere Grenze der Rauheit ist 0, denn glatter als glatt kann eine Fläche nicht sein.

Warum unterstützt QUIPSY® natürliche Grenzen?

Sie erhalten bei Prüfmerkmalen mit natürlichen Grenzen eine korrekte Prozessanalyse, die bei der behelfsweisen Verwendung von Toleranzgrenzen nicht gegeben ist.

Hierzu ein Beispiel:
Prüfmerkmale, die mit einer oberen und einer unteren Toleranzgrenze zweiseitig begrenzt werden, implizieren eine normal verteilte Gauß-Kurve um die Toleranzmitte als idealen Prozess. Beim natürlich begrenzten Merkmal Rauheit entspricht das Prozessmodell aber tendenziell einer schiefen Verteilung, bei der die höchste Wahrscheinlichkeitsdichte möglichst nah an der natürlichen Grenze liegt. Die Verwendung von Toleranzgrenzen in QUIPSY in Ermangelung natürlicher Grenzen führt zu einer irreführenden Berechnung von Cpk-Werten, weil der Cpk-Wert die Abweichung von der Toleranzmitte als Bewertungsmaßstab nimmt. Mit natürlichen Grenzen ist es möglich, den tatsächlichen Cpk-Wert abzubilden, und zwar in Relation zur natürlichen Grenze anstatt zur Toleranzmitte. Diesen Mehrwert bietet QUIPSY® seit Version 2018 für Sie an.

qs-STAT-Integration

QUIPSY® lässt zahlreiche statistische Berechnungen über ein qs-STAT-Plugin ausführen. qs-STAT ist die etablierte Statistik-Anwendung der produzierenden Industrie und kann in jeder Auswertestrategie Vorgaben für einseitige und zweiseitige Grenzwerte verwalten.

Bei der Durchführung von QUIPSY®-Auswertungen werden neben oberen und unteren Toleranzgrenzen nun auch natürliche Grenzen als eigene Merkmalseigenschaft an qs-STAT übergeben. qs-STAT befolgt die in QUIPSY® festgelegte Auswertestrategie und die darin enthaltene Festlegung über natürliche Grenzen und meldet ein Berechnungsergebnis an QUIPSY® zurück, das wie gewohnt als Prozessauswertung oder als Bericht in QUIPSY® anzeigbar ist.

Kinderleichte Einstellung

Das Setzen der natürlichen Grenzen eines Merkmals ist kinderleicht in QUIPSY® einzustellen. Alles weitere passiert beim Auswerten dann ganz automatisch.

rauheit_natuerliche_grenze

Die natürlichen Grenzen werden in der Merkmals-Einzelansicht im Karteireiter „Merkmal“ eingestellt.

 

QUIPSY® 2018: Erstellen und Bearbeiten von Erstmusterprüfberichten im Stammdatenmodul

Bei der Stammdatenpflege ist es sehr hilfreich, Merkmale direkt aus einer Zeichnung zu übernehmen. Das erspart viel Zeit und verhindert Tippfehler bei der Datenanlage (wie man dabei vorgeht, können Sie hier nachlesen).

Seit  QUIPSY® 2018 können Sie nun direkt die Stammdaten-Merkmale in den Erstmusterprüfbericht übergeben, ohne dass Sie die Merkmale manuell erneut aus der Zeichnung auswählen müssen!

Um einen EMP-Bericht  aus der Artikelverwaltung heraus anzulegen, rufen Sie aus dem Menü Bearbeiten den Menüpunkt EMP anlegen auf.

EMP1
QUIPSY® EMP aus den Stammdaten aufrufen

Dadurch erreichen Sie die Neuanlage des gewünschten Erstmusterprüfberichts.

EMP2
Eine neue Erstmusterprüfung wird angelegt

Jetzt müssen Sie nur noch die Daten bestätigen, die Adresse auswählen und entscheiden, welche der vorgeschlagenen Merkmale Sie bemustern möchten.

EMP4
Merkmale zur Bemusterung auswählen

Zum Schluss wird eine neue Erstmusterprüfung angelegt.

EMP5
EMP wurde angelegt

Ist ein Erstmusterprüfbericht in EMP bereits vorhanden, klicken Sie in den Stammdaten einfach auf EMP bearbeiten. Der zugehörige Erstmusterprüfbericht wird zur Bearbeitung geöffnet.

Mit der Möglichkeit des Aufrufs des EMP aus Stammdaten ergeben sich folgende Vorteile:

  • direkte Übernahme der Merkmale
  • die Durchgängigkeit der Daten wird erhöht
  • direktes Weiterarbeiten nach Import der Merkmale möglich

QUIPSY® 4.39: Planung nicht durchzuführender Prüfungen im ProBDE®-System

Jeder Artikel durchläuft seinen eigenen Produktionsprozess mit begleitenden Prüfschritten, z. B. Freigabe, Laufkontrolle und Laborprüfung. QUIPSY® gibt dem ProBDE®-System dabei vor, wann es fällige Prüfungen zu jedem Fertigungsschritt zu melden hat. Die Fertigungsschritte, also genau genommen Prüfgründe, werden in QUIPSY® als sogenannte „Grundprüfarten BDE“ geführt.

Was tun Sie aber, wenn sich der Prozess ändert und ein bestimmter Artikel z. B. keine Laborprüfung mehr braucht?

Bisher hat man im QUIPSY®-Artikelstamm die entsprechende Grundprüfart entfernt oder den hinterlegten Prüfplan gelöscht, damit das ProBDE®-System keine Prüffälligkeit mehr anzeigt.

Letzteres erzeugte bisher im ProBDE®-System die Fehlermeldung, dass der hinterlegte Prüfplan fehlt. Falls die Grundprüfart ganz entfernt wurde, kann es immer noch sein, dass ein Prüfer sich über die ausbleibende Prüfung wundert und feststellt, dass die betreffende Grundprüfart in QUIPSY® fehlt.

Es kommt zu unnötigen Analysen, dabei hätte es bloß einen Vermerk gebraucht, dass die Kopplungseinstellungen in QUIPSY® absichtlich geändert wurden!

Seit QUIPSY® 4.39 können Sie im SPC-Pläne-MES-Fenster vermerken, ob für einen Prüfgrund, also eine Grundprüfart, eine Qualitätsprüfung erfolgen soll oder nicht.

SPC-Pläne-MES Nichtdurchführen von Prüfungen

Wird, wie im Bild oben, im SPC-Pläne-MES-Fenster das Prüfplan-Feld einer Grundprüfart leer gelassen bzw. per STRG-Entf gelöscht, und gleichzeitig der „Hallenspiegel relevant„-Haken nicht gesetzt, meldet das BDE-System keine Prüffälligkeit mehr zu dieser Grundprüfart.